Therapieansätze

Bei der Behandlung eines chronischen Tinnitus (länger als 3 Monate bestehend) stehen psychotherapeutische Methoden (z.B. Tinnitus-Retraining-Therapie) sowie akustische Verfahren zur Verfügung. Ziel ist es, den Patienten zu schulen, mit dem Ton im Ohr zu leben, seine Aufmerksamkeit anderen Dingen zuzuwenden, das Geräusch zu überhören und so die Beeinträchtigung durch den Tinnitus zu vermindern sowie die Lebensfreude zu stärken.

Hierzu werden auch Rauschgeneratoren oder Tinnitus-Noiser eingesetzt und gezielt auf den Tinnitus jedes einzelnen Betroffenen individuell programmiert. Des Weiteren besteht für die Patienten die Möglichkeit, neuere Therapieansätze (z.B. Musiktherapie, akustische Neuromodulation) kennen zu lernen. Diese neueren Techniken zielen darauf ab, den Tinnituston «zu verlernen». Dies geschieht schmerzfrei mit gezielten, akustischen Signalen, welche die krankhaften Nervenzellen im Hörzentrum stören.

Welche Technik angewendet wird, muss auf den jeweiligen Tinnitustyp abgestimmt werden. Dies erfolgt durch eine auf den Patienten individuell ausgerichtete Therapie.
Ziel dieser interdisziplinären Therapieansätze ist es, das Hör-Gedächtnis umzuprogrammieren, gleichzeitig Stressfaktoren zu identifizieren und diese komplementär, entweder durch psychologische, chiromanual-therapeutische Behandlungen oder Entspannungstherapien, positiv zu beeinflussen.

Die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie ist wissenschaftlich belegt (Evidenzbasierte Medizin, EbM-Level IIa).